Kein Trainingsspiel, sondern harte Arbeit erwartete die Wölfe aus Schönheide beim Aufgalopp in Berlin. Die Gäste durften ja bereits seit gestern in der Hauptstadt campieren und hatten damit wesentlich mehr Schlaf abbekommen als die Helden von FASS Berlin, die erst nach Mitternacht von ihrem 6:3 Erfolg in Niesky zurückkehrten.
Dementsprechend benötigten die Akademiker auch den Weckruf der Wölfe in Form des 0:1 in der 4. Spielminute durch, wen auch sonst, Petr Kukla. Doch die Gastgeber zeigten sofort, dass sie zwar vielleicht ein schweres Spiel in den Beinen hatten, aber deshalb nicht gewillt waren, hier leichtfertig Punkte zu verschenken. Golz glich also kaum eine Minute später zum 1:1 aus, und in der 7. Spielminute ging man durch Krüger sogar mit 2:1 in Führung. Diese währte bis zur 11. Minute, als Rogenz mit dem Ausgleich zum 2:2 auch den Endstand des schnellen und umkämpften ersten Durchgangs markierte.
Der zweite Abschnitt sah zwei Teams auf Augenhöhe, die zäh um ihren Vorteil rangen. Ein Tor gelang zwar nur Schönheide, aber die Berliner Fans waren mit ihrem Team vollauf zufrieden, welches noch immer mühelos mit den etwas ausgeruhteren Wölfen mithalten konnte.
Die Entscheidung musste also zwingend im letzten Drittel fallen und die Gäste gingen mit dem Treffer von Kukla sogar 4:2 in Führung. Doch diesen Treffer wollten die Berliner nicht als Vorentscheidung akzeptieren und kämpften sich nur zwei Minuten später mit dem 3:4 durch Fabian Wagner und dem Ausgleich von Jentzsch 4:4 in der 54. Minute wieder zurück ins Spiel. Zwar gingen die Wölfe erneut in Führung, aber das Team aus dem Wedding ließ sich nun nicht mehr abschütteln und biss den Wölfen in der 59. Minute mit dem 5:5 durch Neugebauer einen Punkt aus dem Fell.
Die abschließende Penalty-Lotterie ging trotz erneut guter Leistung von Niklas Zoschke im Tor der Berliner dann aber doch an die Gäste. Trotzdem war niemand auf Seiten der Berliner unzufrieden mit dem Verlauf des Spiels und des ganzen Wochenendes, denn die Berliner haben innerhalb von 24 Stunden bewiesen, dass beide Spitzenteams der Regionalliga besiegbar sind. Mit vier Punkten war die Ausbeute besser, als so manch kühner Experte getippt hätte. Bis hin in die letzte Spielminute gegen Schönheide war gar noch ein 6-Punkte-Wochenende im Rahmen des Erreichbaren, womit gerade im zweiten Spiel kaum zu rechnen war. Die Akademiker haben das gesamte Wochenende eine kompakte und konzentrierte Mannschaftsleistung geboten und waren auch körperlich in der Lage, in beiden Spielen dem Gegner Paroli zu bieten und die 164 Zuschauer zu begeistern.
Foto: Christiane Kuhn