… oder auch „viele Kilometer umsonst“. Es ist wahrlich nicht die Saison der 1b-Mannschaft des FASS Berlin e.V. Nach fünf Spielen stand das Team von Michael Reinhardt noch ohne jeden Punkt da und musste als Außenseiter beim Tabellenzweiten in Bremerhaven ran.
Hoch im Norden
Und so machte man sich auf den Weg in die Hafenstadt mit einem ausgesprochen dünnen Kader. Lediglich 9 Feldspieler und zwei Torhüter standen zur Auswahl, so dass der Coach in die Bresche sprang und sich nach langer Abstinenz wieder in die Ausrüstung zwängte.
Genutzt hat es zumindest am Samstag leider nichts, zu deutlich war die Dominanz der Norddeutschen. Hielt man sich in dieser fairen Partie im ersten Drittel mit nur einem Gegentreffer noch recht wacker, wurde es im Mittelabschnitt deutlich:
Vier weitere Tore musste man hinnehmen, das Spiel war entschieden. Für den sehr gut haltenden Maximilian Lorenz ging Dario Piroddi für das Schlussdrittel in den Kasten, aber auch er wurde nicht verschont. Bremerhaven verwaltete das Spiel, erzielte kurz vor dem Ende aber noch zwei weitere Tore. 0:7 (0:1 0:4 0:2) aus Sicht der Berliner stand am Ende auf der Anzeigetafel.
Stadtmusikanten
Am Tag darauf war die Hoffnung eine neue, stand doch mit den Weserstars Bremen 2 eine Mannschaft auf dem Plan, bei der Punkte im Bereich des Möglichen schienen. Denn die Bremer waren bis dahin ebenso punktlos wie die 1b. Der Kader war natürlich nicht über Nacht auf wundersame Art und Weise gewachsen, es blieb also ebenso dünn. Trotz aller Umstände entwickelte sich ein spannendes Spiel, in dem die Weserstars zwar in Führung (11.) gingen, aber FASS eine Antwort parat hatte. Und die zeigte sich in Person des Trainers Michael Reinhardt, der seinen „Mannen“ mal zeigte, wie das Ganze so geht. Innerhalb von 26 Sekunden erzielte er nicht nur den Ausgleich, sondern gleich auch noch die Führung (beide 13., Assists bei beiden Toren Dennis Wegener und Max George). Und wiederum 52 Sekunden später legte er mit einem Alleingang in Unterzahl noch einen nach (14.), so dass man echte Hoffnung auf Punkte haben konnte.
Als der Coach die Führung dann auch noch in der 26. Minute auf 1:4 ausbauen konnte, schien die Hoffnung auf die ersten Punkte wahr zu werden. Aber die Bremer gaben sich noch nicht geschlagen und kamen noch im Mittelabschnitt in Überzahl zum 2:4 (36./PP1).
Im letzten Drittel trat das ein, was befürchtet worden war. Der „dünne“ Kader zeigte den Kräfteverschleiß beim zweiten Spiel innerhalb von knapp 15 Stunden und musste sich dem Druck der Bremer noch beugen. Drei Gegentore in den letzten 20 Minuten (45./47./53., PP1) machten alle Hoffnungen zunichte und man musste mit der zweiten Niederlage an diesem Wochenende die Heimreise antreten.
Schwerer Neuaufbau
Fazit: Man war dicht dran, aber es reichte leider doch nicht. Es wird für das Team eine schwere Saison bleiben. Aber das ist nach den Spielerabwanderungen in den vergangenen beiden Jahren auch nicht weiter verwunderlich. Der Wiederaufbau gestaltet sich schwer, der Nachwuchs im Team ist stellenweise noch nicht so weit. Und wenn dann noch gestandene bzw. erfahrene Spieler wie Milos Mihajlovic nicht mit an Bord sind, wird es umso schwerer. Dass aber der untrainierte Coach mal so kurz 4 „Buden“ macht, zeigt, wie wichtig Instinkt und Erfahrung in diesem Sport sind. Und das sollte das Positive sein, was man aus diesem Wochenende ziehen kann.
Matze Penk