Wieder Eishockey-Drama im Wedding

Die 170 Zuschauer musste ihr Erscheinen nicht bereuen, denn FASS Berlin und die Schönheider Wölfe zeigten ein packendes Spitzenspiel der Regionalliga Ost, in dem die Gäste in der Overtime mit 5:6 (0:4, 4:0, 1:1, 0:1) die Oberhand behielten. FASS bleibt damit Tabellenführer, wenn auch nur aufgrund eines ausgetragenen Spiels mehr.

Im ersten Drittel sah es nicht nach einem Spiel zweier Top-Mannschaften aus; vielmehr waren die Gäste aus dem Erzgebirge in allen Belangen überlegen. FASS gab dem Gegner zu viel Raum, den Kukla, Heinz und Co geschickt zu nutzen wussten. Zudem störten die Wölfe das Aufbauspiel immer wieder aggressiv, so dass die Berliner nicht zu ihrem Rhythmus fanden. Da auch Patrick Hoffmann im Tor nicht seinen allerbesten Tag erwischt hatte, stand nach 20 Minuten ein ernüchterndes 0:4 an der Anzeigetafel, und nur wenige Beobachter hätten zu diesem Zeitpunkt noch einen Pfifferling auf die Weddinger gesetzt.

Coach Christopher Scholz setzte ab dem zweiten Abschnitt auf Danny Bohn im Kasten, der seine Sache sehr gut machte. FASS fand nun besser ins Spiel, während Schönheide etwas weniger tat. In der 30. Minute traf Ludwig Wild zum 1:4, was sich als Signal zur Aufholjagd erweisen sollte. Die Gäste fanden sich nun ständig auf der Strafbank wieder, und Daniel Volynec (32.), Nils Watzke (37.) und Luis Noack (40.) münzten dies jeweils in Überzahl konsequent in Tore um. Mit 4:4 ging es in die zweite Pause.

Beide Teams hatten je ein Drittel dominiert, der dritte Abschnitt war ein hoch konzentriertes Spiel auf Augenhöhe. In der 51. Minute brachte Kukla seine Farben wieder in Front, aber damit war der Widerstand von FASS nicht gebrochen. Wieder nutzten die Gastgeber ein PowerPlay, als Nico Jentzsch von links abzog und Stark im Schönheider Tor überwand (57.). In den letzten Minuten geschah nicht mehr viel, so dass sich die Kontrahenten die Punkte teilten. Für den Zusatzpunkt brauchte erneut Kukla nur 45 Sekunden in der Overtime, und Schönheide verließ das Eis als Sieger. Dennoch zeigte sich Scholz in der anschließenden Pressekonferenz mit dem Ausgang nicht unzufrieden, denn nach 20 Minuten hatte nichts auf einen Punktgewinn der Nordberliner hingedeutet.

Weiter geht es für FASS bereits am Sonntag (24.10.21) um 15:30 Uhr bei den Berlin Blues.

Tore: 0:1 (03:45) Seidel, 0:2 (06:25) Kukla, 0:3 (09:02) Heinz PP1, 0:4 (18:08) Riedel PP1;
1:4 (29:08) Wild (Jentzsch, Warttig), 2:4 (31:52) Volynec (Braun, Noack) PP1, 3:4 (36:26) Watzke (Jentzsch, Czajka) PP2, 4:4 (39:10) Noack (Braun, Kubail) PP1;
4:5 (50:34) Kukla, 5:5 (56:36) Jentzsch (Watzke, Czajka) PP1;
5:6 (60:45) Kukla.
Schiedsrichter: Metzkow – Kiss, Krüger.
Strafen: FASS 8, Schönheide 19.
Zuschauer: 170.
Schüsse: 33-40.
Bullys: 44-33.

Foto: Alexandra Bohn