Enges Derby – Sieg für FASS

Die 216 Zuschauerinnen und Zuschauer kamen voll auf ihre Kosten, denn die beiden Berliner Kontrahenten lieferten sich ein hochklassigen und spannendes Regionalliga-Spitzenspiel, in dem FASS mit 5:4 (3:2, 0:0, 2:2) die Oberhand behielt. Damit übernehmen die Weddinger zumindest für 24 Stunden die Tabellenführung und feierten so eine erfolgreiche Rückkehr in das heimische Erika-Heß-Eisstadion. Bereits am Sonntag (17.10.21) um 13:30 Uhr geht es für FASS an gleicher Stelle weiter. Dann kommt der ESC Dresden. Ziel der Weddinger wird es sein, die Spitzenposition zu untermauern.

Brudertreffen im Wedding: Während Ryan Warttig (rechts) für FASS traf, schied Ron (links) nach 40 Minuten verletzungsbedingt aus.

Das Spiel begann mit einer kalten Dusche für die Gastgeber, denn nach gerade mal 26 Sekunden brachte Pierre Gläser die Eisbären Juniors in Führung. FASS schüttelte sich und kam nur kurze Zeit später – begünstigt durch eine Überzahlsituation – durch Ryan Warttig zum Ausgleich (3.). Die Anfangsphase bliebt turbulent, denn die Hohenschönhausener bekamen in (zeitweise doppelter) Überzahl die Chance, wieder in Führung zu gehen. Dies gelang auch durch Dominik Sala (6.), als FASS-Goalie Patrick Hoffmann kurz die Scheibe nicht im Blickfeld hatte. Im weiteren Verlauf konnten die Weddinger beweisen, dass sie intensiv Power Play trainiert hatten. Ludwig Wild, der später zum Spieler des Tages bei FASS gekürt wurde, traf gleich zweimal. Zunächst fälschte er einen Schlagschuss von Kapitän Nils Watzke unhaltbar ab (14.), dann erzielte er auf Zuspiel von Patrick Czajka den Führungstreffer (17.). So ging es in einem ausgeglichenen Spiel mit einem 3:2 für FASS in die erste Pause.

Auch im zweiten Drittel wogte das Spiel hin und her, wobei bei 5 gegen 5 Torchancen Mangelware blieben. Beide Teams konnten eine doppelte Überzahl nicht ummünzen, und die Eisbären Juniors ließen einen Penalty ungenutzt. So blieb dieser intensive Spielabschnitt torlos.

Freundschaftliche Verabschiedung der Teams nach spannendem Berliner Derby.

Auch im Schlussdrittel blieb die Partie intensiv. FASS bemühte sich, Fehler und Strafen zu vermeiden. Das gelang nicht immer, denn Tom Lorer nutzte eine Überzahlsituation zum Ausgleich (47.). Dies war der Auftakt zu einem Schlagabtausch. Dennis Merk verwandelte ein Zuspiel von Luis Noack zur erneuten Führung (49.). Sekunden später dann die Chance, sich in Überzahl abzusetzen. Doch wie in der Vorwoche in Chemnitz ging der Schuss nach hinten los. Justin Ludwig-Herbst trug die Scheibe für die Eisbären ins gegnerische Drittel, und der mitgelaufene Philipp d’Heureuse schob zum Ausgleich ein (49.). Das wollte Daniel Volynec nicht so stehen lassen: Der Stürmer, der schon in den ersten beiden Spiele seine gute Form bewies, hämmerte die Scheibe aus halbrechter Position ins Netz, was den vierten Power-Play-Treffer der Weddinger an diesem Abend bedeutete. In den Schlussminuten konzentrierte sich FASS auf die Kontrolle des Spielgeräts und ließ nicht mehr viele Chancen der Gäste zu. Erst 33 Sekunden vor dem Ende konnte Lucas Hofmann seinen Kasten zugunsten eines sechsten Feldspielers verlassen. Fast hätten das die Gastgeber noch zu einem Empty-Net-Goal genutzt, aber auch so war die Freude über den hart erkämpften 5:4-Erfolg groß.

In der anschließenden Pressekonferenz waren sich die Trainer Philipp Richter (Eisbären) und Christopher Scholz (FASS) einig, dass beide Mannschaften ein sehr ausgeglichenes Derby gezeigt haben und mit FASS die etwas cleverere Mannschaft den Sieg davongetragen hat.

Tore: 0:1 (00:26) Gläser, 1:1 (02:13) Warttig (Kubail, Braun) PP1, 1:2 (05:56) Sala PP1, 2:2 (13:13) Wild (Watzke, Czajka) PP1, 3:2 (16:39) Wild (Czajka, Jentzsch) PP1;
3:3 (46:31) Lorer PP1, 4:3 (48:11) Merk (Noack), 4:4 (48:39) d’Heureuse SH1, 5:4 (50:09) Volynec (Braun, Kubail) PP1.
Schiedsrichter: Schewe – Barz, Kiss.
Strafen: FASS 16, Eisbären 16.
Zuschauer: 216.
Schüsse: 39-42.
Bullys: 32-27.

Fotos: Alexandra Bohn