FASS Berlin steht nach dem zweiten Play-off-Halbfinalspiel bereits mit dem Rücken zur Wand. Zwar holten die Weddinger in Spiel 2 einen 0:3-Rückstand auf und erzwangen die Verlängerung, doch hatte – wie am vergangenen Samstag – der ECC Preussen das bessere Ende für sich und siegte mit 3:4 (0:2, 2:1, 1:0, 0:1). Bereits am Sonntag (01.03.2020, 16:00 Uhr, Eissporthalle Charlottenburg) geht es mit Spiel 3 weiter – für FASS ist es schon ein „Endspiel“.
Trotz zahlreicher verletzungsbedingter Ausfälle konnte Headcoach Oliver Miethke drei komplette Reihen aufbieten. Zwei Akteure kehrten ins Line-up zurück: Joe Timm rückte neben Daniel Kruggel in die zweite Verteidigung, Luis Noack verstärkte (zunächst) den zweiten Angriffsblock. FASS wollte das Spiel von Beginn an dominieren, was überhaupt nicht gelang. Stattdessen geriet man durch Strafzeiten unter Druck, der schließlich – FASS war wieder zu fünft auf dem Eis – zum 0:1 führte (6.). Felix Braun erzielte den Treffer regelkonform mit dem Schlittschuh. Der ECC blieb die spielbestimmende Mannschaft und traf durch Spielertrainer Simon Braun zum 0:2 (17.), nachdem FASS-Goalie Morten Braun die Scheibe hinter dem Tor nicht unter Kontrolle bringen konnte. Kurz danach hatte FASS fast zwei Minuten lang bei 5:3-Überzahl die Chance zum Anschlusstreffer, doch fand die Scheibe nicht den Weg in den Kasten.
Das Team kam mit guten Vorsätzen aus der Kabine, doch gab es auch im zweiten Drittel zunächst die kalte Dusche. Felix Braun stellte mit seinem zweiten Tor auf 0:3 (24.), und die wenigsten der 440 Zuschauer rechneten noch mit einem Comeback der Gastgeber. Oliver Miethke stellte nun Luis Noack in den ersten Angriffsblock zu Tom Fiedler und Patrick Czajka, wodurch die Offensive spürbar an Durchschlagskraft gewann. In der 30. Minute spielte Noack einen langen Pass auf Czajka, dessen harten Schuss Reukauf nicht stoppen konnte – 1:3. Nun hatte FASS das Spiel wirklich unter Kontrolle. Mit einer tollen Einzelleistung setzte sich Tom Fiedler in der 35. Minute durch und hob die Scheibe in den Winkel. Mit dem Stand von 2:3 ging es in die Pause.
Die Entschlossenheit der Weddinger war spürbar, als die Mannschaft zum dritten Drittel aufs Eis kam. Nun war es ein hochklassiges Regionalligaspiel mit Chancen auf beiden Seiten und leichten Vorteilen für FASS. Gut drei Minuten vor dem regulären Spielende setzte sich Dimitry Butasch auf halblinks durch und bediente den mitgeeilten David Trivellato, der eiskalt abschloss. Mit diesem 3:3 ging es in die Overtime. Und hier sollten wieder die Gäste aus Charlottenburg das glücklichere Ende für sich haben. Erneut war es Felix Braun, der einen Stellungsfehler der FASS-Defensive nutzte und aus halblinker Position den Siegtreffer für die Gäste erzielte. Mit hängenden Köpfen ging das Team von FASS in die Kabine und war auch durch den aufmunternden Applaus seiner Anhänger nicht zu trösten.
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Fotos: Alexandra Bohn