Das nächste Derby steht bevor, wenn FASS Berlin am Samstag (09.11.2019, 19:00 Uhr) die Eisbären Juniors im Erika-Heß-Eisstadion empfängt. Beide Kontrahenten haben die Chance zur Wiedergutmachung nach heftigen Niederlagen am vergangenen Wochenende. Für die Weddinger geht es um die Stabilisierung des zweiten Tabellenplatzes in der Regionalliga Ost. Ein Sieg ist also Pflicht. Präsentiert wird das Spiel vom Sponsor of the Day APROSPORTS. Die Tageskasse öffnet eine Stunde vor Spielbeginn, der Eintritt kostet 5 Euro auf allen Plätzen (VIP-Tagesticket 15 Euro).
Während im Vergleich zur Niederlage in Schönheide Verteidiger Hannes Ulitschka sowie die Angreifer David Trivellato und Gerolf Holstein wieder dabei sind, muss FASS auf Stammkeeper Patrick Hoffmann verzichten. Mit Danny Bohn und Sören Thiem stehen freilich zwei starke Backups bereit.
Das Duell zwischen FASS und Eisbären Juniors birgt besondere Brisanz. Von 2007 bis 2017 war FASS Kooperationspartner des Platzhirschs aus Hohenschönhausen. Zahlreiche DEL-Spieler wie Jonas Müller, Marvin Cüpper (beide Eisbären), Alex Trivellato (Krefeld), Henry Haase (Augsburg), Sven Ziegler, Vladislav Filin (beide Straubing) oder Maximilian Adam (Wolfsburg) machten ihre ersten Erfahrungen im Senioren-Eishockey bei den „Akademikern“. Besonders unter Headcoach Chris Lee (2009-13) avancierte FASS zu einer Spitzenmannschaft der damaligen Oberliga Ost, was im Gewinn des Oberliga Ost-Pokals 2013 gipfelte.
Freilich zahlte der Weddinger Club einen hohen Preis für die Zusammenarbeit. Die Erste Mannschaft verlagerte 2012 ihren Spiel- und Trainingsbetrieb in den Wellblechpalast, wo man hervorragende Bedingungen vorfand – aber einen großen Teil der Fanbasis verlor. Im Laufe der Zeit schwand zudem die Unterstützung durch den Partner. Im Sommer 2017 zog die Führung von FASS schließlich die Notbremse und setzte auf einen Neustart in der Regionalliga Ost und im Erika-Heß-Eisstadion. „Am Ende war die Zusammenarbeit nur noch frustrierend, die Trennung überfällig“, erinnert sich Oliver Miethke, damals wie heute Headcoach von FASS. „Wir wollten den Beweis antreten, dass wir aus eigener Kraft erfolgreiches Eishockey spielen können – und haben das geschafft.“
Auf beiden Seiten stehen zahlreiche Akteure, die schon für den jeweils anderen Club aktiv waren. Ein Großteil der Spieler von FASS wurde im Nachwuchs der Hohenschönhauser ausgebildet. Im Eisbären-Kader blicken Topfstedt, Golz, Lücke, Winkler und Co-Trainer Franetzki auf erfolgreiche Jahre im FASS-Trikot zurück. Hinzu kommen mehrere Cracks aus der 1b-Mannschaft von FASS, die ihrem Coach Philipp Richter in den Welli gefolgt sind. Trotz aller Brisanz können sich die Berliner Eishockeyfreunde also auf ein „Familientreffen“ freuen.