Gelinde gesagt, ist der Spiel-Auftakt 2018 schief gelaufen. Mit 8:5 (2:4, 3:1, 3:0) unterlagen die Akademiker am gestrigen Samstag bei den Crashers in Chemnitz.
Dabei ging es zunächst gar nicht so schlecht los: Zwei ausgeruhte Teams gingen wild aufeinander los und in der 9. Minute gingen die Akademiker mit 0:1 durch den Treffer von Aicher in Führung, was die Gastgeber in der 12. Minute (1:1 Fritz PP1) egalisierten. Die Berliner waren nur mit vier Verteidigern angereist und Noack, eigentlich Stürmer, half heute hinten aus. Doch schon beim 1:1 Ausgleich der Gastgeber zeigte sich schnell, dass die Weddinger unbedingt der Strafbank fern bleiben mussten, wenn sie was bewegen wollten. Bei gleicher Spielstärke waren die Berliner über weite Strecken das bessere Team. Die erste Führung der Gastgeber im ersten Drittel (15. Minute 2:1 Hunady) wurde binnen 21 Sekunden von FASS Berlin mit einem phänomenalen Doppelschlag (15. Minute 2:2 Miethke, 16. Minute 2:3 Jansson) herumgerissen, was im Jubel der Chemnitzer Fans über ihr gerade eben erzeiltes 2:1 beinahe unterging. Am Ende des ersten Drittels war man also eigentlich souverän mit 4:2 (18. Minute 4:2 Jentzsch PP2) in Front.
Auch im zweiten Spielabschnitt begann man durchaus souverän, was im 2:5 (27. Minute Jentzsch) seinen verdienten Ausdruck fand. Allerdings ließen die Akademiker sich in diesem Drittel auch zu oft einen Platz auf der Strafbank zuweisen, was angesichts der knappen Verteidigersituation nur nach hinten losgehen konnte und die Gastgeber in Überzahl wieder an die Berliner heranbrachte (29. Minute 3:5 Rentzsch PP1, 32. Minute Fritz PP1). Das Momentum im Spiel wechselte dann in der 34. Minute mit dem 5:5-Ausgleichstreffer durch Fritz endgültig auf die Seite der Chemnitz Crashers.
Beim Stand von 5:5 ging es nun in das zerfahrene Schlussdrittel in dem vor allem die Gastgeber durch Strafen vom Beinstellen bis zum Stockcheck auffielen und die Fans der Crashers sich zu etwas unsportlichen Buh-Rufen motiviert sahen, wenn ein Spieler verletzt vom Eis gebracht wird. Die Berliner brachten jedoch auch in Überzahl gegen die nun weiter motivierten Gastgeber den Puck schlicht nicht erneut über die Linie, was den Crashers mit Hilfe des einen oder anderen Fehlers in der Verteidigung durchaus gelang. Trainer Proskuryakov versuchte dann in der 58. Spielminute bei eigener Überzahl alles, um noch einmal an das Ergebnis anzuknüpfen, doch letzlich fühte dass nur zum 8:5 durch Fritz ins leere Berliner Gehäuse.
Man kann nicht behaupten, dass FASS Berlin nicht genug Tore geschossen hätte, um das Spiel gewinnen zu können, aber bei reduzierter Verteidungskraft geht das gegen einen hochmotivierten Gegner, der seine letzte, minimale Chance zur Play-off-Teilnahme retten will, geht das auch einmal nach hinten los.
FASS Berlin rutscht damit, weil Schönheide und Niesky nicht patzten, auf den dritten Rang ab. Möchte man in den Playoffs Heimrecht haben, sind jetzt also dringend Siege gegen die “Erzrivalen” wichtig, die beide noch auf dem Spielplan der Weddinger stehen. Und die Berliner sind die einzigen, die gegen beide schon einmal punkten konnten…
Foto: Christiane Kuhn